Weizenmuster häkeln: so entstehen die plastischen „Ähren“ im Häkelstück

Das Weizenmuster ist ein sehr plastisches Häkelmuster mit kleinen „Ähren“, die durch Büschelmaschen entstehen.
Hier lernst du ganz in Ruhe, wie du dieses Muster in Reihen häkeln kannst.
Die Anleitung ist als kleine Technik-Übung gedacht, die du zum Beispiel als Probestück verwenden kannst oder später in Projekten wie Schals, Decken oder Mützen einbaust.

Wichtiger Hinweis zur Maschenzahl

Für dieses Muster ist es wichtig, dass die Maschenzahl in der Reihe immer eine gerade Zahl ist, also durch 2 teilbar.
Nur so funktioniert das Prinzip „eine Masche auslassen – feste Masche – Büschelmasche in die ausgelassene Masche“.

In dieser Anleitung arbeiten wir mit:

  • 24 Luftmaschen + 1 Wendeluftmasche

Die 24 Luftmaschen sind die eigentliche Maschenzahl der Reihe, die Wendeluftmasche kommt zusätzlich dazu.

Vorbereitung

  1. Lege eine Anfangsschlinge (Slipknot) und setze sie auf deine Häkelnadel.
  2. Häkle 24 Luftmaschen.
  3. Häkle danach eine zusätzliche Luftmasche als Wendeluftmasche.

Du hast jetzt:

  • 24 Luftmaschen für das Muster
  • 1 Luftmasche zum Wenden

So häkelst du die Büschelmasche

Die Büschelmasche wird immer in eine zuvor ausgelassene Masche gearbeitet.
In dieser Anleitung verwenden wir eine leicht abgewandelte Form, bei der die Büschelmasche in zwei Schritten geschlossen wird.

Schritt für Schritt:

  1. Einen Umschlag auf die Häkelnadel legen.
  2. In die gewünschte Masche einstechen (das ist die zuvor ausgelassene Masche), Faden holen und durchziehen.
    – Es liegen jetzt drei Schlingen auf der Häkelnadel.
  3. Noch einmal einen Umschlag auf die Häkelnadel legen, wieder in dieselbe Masche einstechen, Faden holen und durchziehen.
    – Es liegen jetzt fünf Schlingen auf der Häkelnadel.
  4. Faden holen und durch vier dieser Schlingen ziehen.
    – Es bleiben zwei Schlingen auf der Häkelnadel.
  5. Noch einmal Faden holen und durch die letzten zwei Schlingen ziehen.

Die Büschelmasche ist damit fertig.
In dieser Variante wird keine zusätzliche Luftmasche zum Schließen gehäkelt, sondern die Büschelmasche wird in zwei Etappen zusammengezogen.

Reihe 1 (Rückseite der Luftmaschenkette)

  • In die zweite Luftmasche ab der Häkelnadel einstechen.
  • Eine feste Masche in jede Luftmasche häkeln, bis du am Ende der Luftmaschenkette angekommen bist.
  • Die Wendeluftmasche bleibt unbehäkelt.
  • Arbeit wenden.

Du hast jetzt 24 feste Maschen in dieser Reihe.

Reihe 2 – Rippenstruktur im hinteren Maschenglied

Am Anfang der Reihe:

  • Eine Luftmasche häkeln (diese Luftmasche zählt nicht als Masche, sie ist nur zum Wenden).

Dann:

  • In jede Masche der Reihe eine feste Masche nur in das hintere Maschenglied häkeln.
    Du stichst oben auf der Masche nicht unter beide Fäden, sondern nur in den hinteren Faden.
  • Bis zum Ende der Reihe so weiterarbeiten.
  • Arbeit wenden.

Du hast weiterhin 24 Maschen, jetzt mit einer leichten Rippenstruktur.

Reihe 3 – Weizenmuster mit Büschelmaschen

(alle Maschen durch beide Maschenglieder)

In dieser Reihe häkelst du unter beide Maschenglieder, also ganz normal, nicht nur in das hintere Maschenglied.

Am Reihenanfang:

  1. Eine Luftmasche häkeln (zählt nicht als Masche).
  2. Eine feste Masche in die erste Masche der Reihe häkeln.

Jetzt beginnt das Weizenmuster:

  • Du wiederholst bis kurz vor das Reihenende immer wieder diese drei Schritte:
    1. Eine Masche auslassen.
    2. In die nächste Masche eine feste Masche häkeln.
    3. In die übersprungene Masche eine Büschelmasche häkeln (so, wie oben erklärt).

Es ist ganz normal, dass zwischen der festen Masche und der Büschelmasche eine kleine Lücke entsteht – daran erkennst du auch gut, wo die Büschelmasche hingehört.
Wenn du unsicher bist, kannst du die ausgelassene Masche mit den Fingern ertasten oder dir mit einer Nadel/ einem Maschenmarkierer helfen.

  • Wenn du am Ende der Reihe angekommen bist und nur noch eine Masche übrig ist, häkelst du in diese letzte Masche eine feste Masche.
  • Arbeit wenden.

In dieser Reihe hast du:

  • 13 feste Maschen
  • 11 Büschelmaschen

Insgesamt bleiben es 24 Maschen.

Reihe 4 – weitere Weizenmuster-Reihe

(ebenfalls durch beide Maschenglieder)

Reihe 4 wird genauso gehäkelt wie Reihe 3:

  • Eine Luftmasche am Anfang der Reihe häkeln (zählt nicht als Masche).
  • Eine feste Masche in die erste Masche häkeln.
  • Dann bis kurz vor das Reihenende immer wieder:
    1. Eine Masche auslassen.
    2. Eine feste Masche in die nächste Masche häkeln.
    3. Eine Büschelmasche in die ausgelassene Masche häkeln.
  • In die letzte Masche der Reihe wieder eine feste Masche häkeln.
  • Arbeit wenden.

Auch hier kommst du wieder auf 24 Maschen (feste Maschen und Büschelmaschen zusammengezählt).

Reihen 5 und 6 – Rippenreihen im hinteren Maschenglied

Jetzt wird das Muster wieder etwas „ruhiger“.

Für Reihe 5 und Reihe 6 gilt jeweils:

  1. Eine Luftmasche häkeln (zählt nicht als Masche).
  2. In jede Masche der Reihe eine feste Masche nur in das hintere Maschenglied häkeln.
  3. Am Ende der Reihe die Arbeit wenden.

In jeder dieser Reihen hast du weiterhin 24 Maschen.

Muster wiederholen

Das Weizenmuster entsteht, indem du diesen Ablauf immer wiederholst:

  • 2 Reihen mit Büschelmaschen (Reihe 3 und Reihe 4, durch beide Maschenglieder)
  • 2 Reihen mit festen Maschen nur in das hintere Maschenglied (Reihe 5 und Reihe 6)

Du kannst das Schema also so fortsetzen:

  • nächste Weizenmuster-Reihe wie Reihe 3
  • nächste Weizenmuster-Reihe wie Reihe 4
  • danach wieder zwei Rippenreihen wie Reihe 5 und Reihe 6

So entsteht nach und nach eine schöne, plastische Struktur, die an Weizenähren erinnert und sich für viele Projekte einsetzen lässt.

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