Welches Garn für welches Häkelprojekt? Tipps & Empfehlungen
Wer mit dem Häkeln anfängt oder ein neues Projekt plant, stellt sich schnell die Frage: Welches Garn passt eigentlich am besten?
Die Auswahl ist riesig – Baumwolle, Acryl, Wolle, Bambus oder Chenille – und jedes Material hat seine ganz eigenen Stärken.
Ich möchte dir hier einen Überblick geben und gleichzeitig meine persönlichen Empfehlungen teilen, die ich selbst immer wieder gerne nutze.

Baumwolle – ideal für Sommer & Amigurumis
Baumwolle ist ein festes, glattes Garn, das sich besonders für leichte Sommerprojekte eignet. Da es wenig Elastizität hat, behält es die Form und ist dadurch auch perfekt für Amigurumis geeignet.
👉 Meine Empfehlung:
- Cotton Quick von Gründl * – hochwertige Baumwolle, die sich super verhäkeln lässt.
 
⚠️ Hinweis: Gerade für Anfänger kann Baumwolle etwas schwieriger sein, da das Garn weniger nachgibt. Billige Baumwollgarne aus dem 1€-Shop kann ich nicht empfehlen – hier lohnt es sich, auf Qualität zu setzen.
Mehr Infos dazu findest du auch in meinem Beitrag:
Mercerisierte Baumwolle erklärt – Vor- und Nachteile
Wolle – kuschelig & warm
Wenn es um warme Winterkleidung geht, führt kein Weg an echter Wolle vorbei. Sie ist elastisch, hält warm und sorgt für einen besonders hohen Tragekomfort. Je nach Sorte bringt sie unterschiedliche Eigenschaften mit:
- Merino: weich und elastisch, kratzt kaum.
 - Alpaka: sehr warm und kuschelig.
 - Sockenwolle: robust und langlebig.
 
👉 Meine Favoriten:
- Gründl Hot Socks (4- oder 6-fach) * – perfekt für Socken.
 - LANA GROSSA Alta Moda Alpaca * – kuschelig, warm und ideal für Pullover, Mützen oder Tücher.
 - Alize Merino Royal * – vielseitig, wärmend und wunderbar weich.
 
Acryl – vielseitig & ideal für Anfänger
Acryl ist ein Kunstfaser-Garn, das besonders pflegeleicht, preiswert und elastisch ist. Es eignet sich perfekt für Anfänger, da es angenehm zu verhäkeln ist und Fehler leichter verziehen werden. Außerdem gibt es Acrylgarne in unzähligen Farben.
👉 Mein Tipp:
- Big Mamma Uni von Gründl * – ein super Allrounder, mit dem ich sehr gerne arbeite.
 
Acryl ist auch für wärmere Kleidung eine gute Wahl, wenn man kein reines Naturgarn nutzen möchte.
Bambus – leicht, atmungsaktiv & superweich
Bambusgarn ist luftig, weich und perfekt für den Sommer. Es fühlt sich sogar viel weicher als Baumwolle an, hat aber ähnliche Eigenschaften: Es ist atmungsaktiv, formstabil und angenehm zu tragen. Damit eignet es sich ideal für Tücher, Tops oder Babyprojekte.
Allerdings ist Bambusgarn etwas rutschiger beim Häkeln – also besser nicht als allererstes Garn verwenden. Zudem ist reines Bambusgarn eher selten. Meistens ist es ein Baumwoll-Bambus oder Acryl-Bambus gemisch.
Chenille – flauschig & kuschelig
Chenille-Garne sind wunderbar weich und flauschig. Sie eignen sich perfekt für Schals, Decken oder auch Amigurumis, die besonders kuschelig sein sollen.
👉 Meine Lieblingsgarne:
Gerade für Kinder-Amigurumis sind diese Garne super beliebt, weil sie sich so angenehm anfühlen.
Mischgarne – das Beste aus zwei Welten
Mischgarne kombinieren die Vorteile verschiedener Fasern. Dadurch lassen sich Eigenschaften gezielt ausgleichen – etwa mehr Elastizität, Weichheit oder Strapazierfähigkeit. Sie sind oft die perfekte Allround-Lösung für viele Projekte.
Hier ein paar typische Kombinationen:
- Wolle/Acryl: wärmt gut, ist aber pflegeleichter und günstiger als reine Wolle. Ideal für Kleidung, Socken, Mützen oder Schals.
- Alize Lana Gold * – vielseitig und wärmend.
 
 - Baumwolle/Acryl: formstabil und gleichzeitig etwas elastischer – perfekt für Tücher, leichte Pullis oder Home-Deko.
- MegaBobbel * – Perfekt geeignet für Dreieckstücher.
 
 - Baumwolle/Bambus: natürlich, atmungsaktiv und sehr weich. Super für sommerliche Oberteile oder Babyprojekte.
- myboshi Bamboo * – Perfekt für das nächste Sommerprojekt.
 
 
👉 Mein Fazit:
Mischgarne sind besonders praktisch, wenn du den Komfort von Naturfasern mit der Pflegeleichtigkeit von Kunstfasern verbinden möchtest. Gerade für Alltagskleidung oder Kinderprojekte sind sie oft die beste Wahl.
Vegane Garne – die tierfreie Alternative
Nicht jeder möchte mit Garnen aus tierischen Fasern wie Schafwolle oder Alpaka arbeiten. Zum Glück gibt es eine große Auswahl an veganen Garnen, die komplett ohne tierische Bestandteile auskommen.
👉 Vegane Alternativen:
- Baumwolle – klassisch, robust, vielseitig.
 - Bambus – luftig, atmungsaktiv, seidig weich.
 - Acryl & andere Kunstfasern – pflegeleicht, farbenfroh und günstig.
 - Chenille (Acrylbasis) – perfekt für Kuschelprojekte.
 
Damit haben Veganer:innen eine breite Auswahl an Garnen, die sich für fast alle Projekte einsetzen lassen – von Kleidung über Amigurumis bis hin zu Decken und Schals.
Mein Fazit: Welches Garn ist das richtige?
- Für warme Kleidung: Echte Wolle (Merino, Alpaka) oder Acryl.
 - Für Sommer & Amigurumis: Baumwolle oder Bambus.
 - Für Anfänger: Acryl – leicht zu verarbeiten und günstig.
 - Für Kuschelprojekte: Chenille.
 - Für Veganer: Baumwolle, Bambus, Acryl oder Chenille.
 
Jedes Garn hat seine Stärken – und mit der Zeit wirst du sicher deine eigenen Favoriten finden. Ich persönlich liebe die Abwechslung und wähle mein Garn je nach Projekt, Jahreszeit und dem gewünschten Effekt.
