Häkelnadeln im Vergleich – Materialien, Arten & Tipps für die richtige Wahl

Die Häkelnadel ist das wichtigste Werkzeug beim Häkeln – ohne sie geht gar nichts. Doch wer schon einmal im Handarbeitsladen oder online gestöbert hat, weiß: Häkelnadel ist nicht gleich Häkelnadel.

Es gibt sie in unzähligen Varianten – aus Holz, Metall, Kunststoff oder mit speziellen Griffen – und dazu noch unterschiedliche Bauformen wie klassische, Inline- oder sogar tunesische Häkelnadeln.

In diesem Beitrag zeige ich dir, worin die Unterschiede liegen, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Materialien haben und warum ich persönlich am liebsten mit Inline-Nadeln häkle.

Materialien – Holz, Metall, Kunststoff & Co.

Die Wahl des Materials beeinflusst nicht nur das Gefühl beim Häkeln, sondern auch, wie leicht der Faden über die Nadel gleitet. Hier ein Überblick über die gängigsten Varianten:

🌿 Holzhäkelnadeln

Häkelnadeln aus Holz (z. B. Bambus, Ahorn oder Olivenholz) sind leicht, warm in der Hand und fühlen sich natürlich an.

Vorteile:

• Liegen angenehm in der Hand
• Perfekt für empfindliche Hände
• Natürliches, nachhaltiges Material

Nachteile:

• Faden gleitet etwas langsamer – nicht ideal für sehr glatte Garne
• Spitze kann sich mit der Zeit abnutzen
• Kann bei dünnen Größen brechen

🧶 Kunststoffhäkelnadeln

Leicht, günstig und in vielen Farben erhältlich – meist aus Acryl oder ABS-Kunststoff.

Vorteile:

• Sehr leicht
• Ideal bei großen Nadelstärken
• Kein kaltes Gefühl in der Hand

Nachteile:

• Weniger stabil als Metall
• Kann sich leicht biegen
• Gleitverhalten variiert je nach Garn
• Manche quietschen beim Häkeln, vor allem bei trockener Luft oder bestimmten Garnen

👉 Meine Produktempfehlung:
„Für einfache Projekte mit dicken Garnen mag ich die Prym Ergonomics *, weil sie superleicht sind und sich gut für Anfänger eignen.“

✨ Metallhäkelnadeln

Der Klassiker! Meist aus Aluminium oder Stahl, manchmal mit verschiedenen Griffvarianten erhältlich.

Ohne Griff

Vorteile:

• Besonders stabil und langlebig
• Faden gleitet sehr gut
• günstig in der anschaffung
• Individualisierbar mit einem Griff aus Silikonperlen * oder FIMO *

Nachteile:

• Kann kalt in der Hand werden
• Etwas rutschiger bei schwitzigen Händen

👉 Meine Produktempfehlung:
„Ich greife hier oft zu diesen günstigen Nadeln *.“ Günstig und leicht.

Mit Kunststoffgriff

Vorteile:

• Gute Mischung aus Stabilität und Komfort
• Griff sorgt für besseren Halt
• Leichtes Gewicht

Nachteile:

• Griff kann sich mit der Zeit lösen oder brechen

Mit Silikon- oder Softgriff

Vorteile:

• Sehr angenehm für lange Häkelzeiten
• Entlastet Hand und Finger
• Gleitet super durch jede Masche

Nachteile:

• Etwas schwerer
• Teurer als einfache Modelle
• Bei günstigeren Modellen kann der Silikongriff langsam verrutschen oder sich lösen

👉 Meine Produktempfehlung:
„Meine absoluten Favoriten: die günstigen Näkelnadeln *. Sie liegen toll in der Hand und sind auch nach Stunden noch bequem.“

Mit Holzgriff

Vorteile:

• Vereint Natürlichkeit mit Stabilität
• Angenehm warm in der Hand
• Sieht edel aus
• Manche Sets haben abnehmbare Köpfe

Nachteile:

• Etwas teurer
• Griff kann sich ablösen, wenn nicht hochwertig verarbeitet

👉 Meine Produktempfehlung:
„Ich nutze suuuper gerne die KnitPro Oasis * weil sie sowohl optisch als auch haptisch ein Highlight sind. Ich häkel die meiste zeit mit ihnen“

🔸 Klassische (Tapered) Häkelnadeln

Das sind die am weitesten verbreiteten Häkelnadeln. Hier ist der Haken leicht verjüngt, also vorne schmaler als der Schaft.

Vorteile:

• Der Faden rutscht leicht von der Nadel
• Besonders angenehm für Anfänger
• Ideal für lockeres, gleichmäßiges Häkeln

Nachteile:

• Maschen können leichter zu locker werden
• In engen Maschen bleibt man manchmal hängen

Fazit:
Tapered-Nadeln sind toll für weiche Garne und lockere Häkelmuster – etwa Schals, Tücher oder Granny Squares.

🔹 Inline-Häkelnadeln

Inline-Nadeln haben einen gleichmäßigen Durchmesser über die gesamte Länge des Schafts, der Haken ist also nicht schmaler als der Rest. Der Übergang zur Spitze ist gerader und definierter, was präzises Arbeiten erleichtert.

Ich persönlich häkle am liebsten mit Inline-Nadeln, weil sie einfach gleichmäßig durch die Maschen gleiten und ich damit besser durch engere oder festere Maschen komme.

Vorteile:

• Einheitlicher Durchmesser – Maschen werden gleichmäßig groß
• Perfekt für feste Maschen oder dichte Muster
• Fester Griff auf dem Faden – man rutscht weniger ab
• Ideal für erfahrene Häkler:innen oder präzise Projekte

Nachteile:

• Der Faden gleitet etwas langsamer als bei tapered Nadeln
• Für sehr lockere Häkelstile manchmal zu kontrolliert

🧵 Tunesische Häkelnadeln

Tunesisches Häkeln (auch „Afghan Häkeln“ genannt) ist eine besondere Technik, die das Häkeln und Stricken kombiniert. Hierbei werden mehrere Maschen gleichzeitig auf der Nadel gehalten – ähnlich wie beim Stricken.

Dafür braucht man spezielle tunesische Häkelnadeln:

• Deutlich länger als normale Nadeln
• Mit oder ohne Seil erhältlich (je nach Projektgröße)
• Meist aus Metall oder Holz

Vorteile:

• Ermöglicht einzigartige, strukturierte Muster
• Perfekt für Decken, Schals oder Taschen
• Bietet mehr Stabilität als Stricknadeln bei dicken Garnen

Nachteile:

• Etwas gewöhnungsbedürftige Technik
• Benötigt mehr Platz
• Für sehr feine Projekte weniger geeignet

🧡 4. Mein persönlicher Tipp

Ich habe über die Jahre viele Häkelnadeln ausprobiert – aus Holz, Metall, Kunststoff, mit und ohne Griff – und bin letztlich bei den KnitPro Oasis gelandet. Bisher mein Alltime-Favorit.
Für mich sind sie der perfekte Kompromiss aus Komfort, Kontrolle und Präzision. Besonders bei festeren Maschen (wie in Amigurumis oder Bündchen) gleiten sie einfach besser durch das Häkelstück.

Mit der Zeit merkt man: Jede Häkelnadel hat ihre Vor- und Nachteile.
Holz fühlt sich warm an, Metall gleitet leicht, Kunststoff ist superleicht – und jeder Griff liegt anders in der Hand. Was für den einen perfekt ist, funktioniert für den anderen vielleicht gar nicht.

Am Ende zählt dein eigenes Empfinden und deine Bedürfnisse – probiere dich einfach aus!
Gerade am Anfang ist das Wichtigste: eine Nadel in der Hand zu haben und loszulegen. Da tun es auch die günstigen Nadeln!

👉 Mein Tipp:
Als Allrounder sind einfache Metallhäkelnadeln mit oder ohne Griff ideal – sie sind günstig, stabil und in fast jedem Set enthalten.
Trotz meiner Liebe zu Inline-Nadeln nutze ich aber auch Metallnadeln mit Silikongriff, besonders bei Decken oder dickeren Baumwollgarnen (z. B. für Taschen, Körbchen oder Untersetzer). Sie liegen dann einfach gut in der Hand und geben mir mehr stabilität bei dickeren Garnen. Da reichen mir auch die günstigen Formen 😉