Reliefmaschen häkeln lernen: So zauberst du Tiefe und Eleganz ins Muster
Reliefmaschen sind eine wunderbare Möglichkeit, um deinem Häkelstück mehr Struktur und Muster zu geben. Sie sind gar nicht schwer, sehen aber sehr effektvoll aus und lassen sich vielseitig einsetzen – von Beuteln und Körbchen bis hin zu Schals und Tüchern.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du vordere Reliefstäbchen und hintere Reliefstäbchen häkelst. Am Ende findest du auch ein paar Anwendungsideen, bei denen du die Technik gleich ausprobieren kannst.

Was sind Reliefmaschen?
Im Grunde sind Reliefmaschen ganz normale Stäbchen. Der Unterschied liegt nur darin, wo die Häkelnadel eingestochen wird:
- Statt oben in die Maschenglieder einzustechen, wird die Nadel um das Maschenbein der Masche aus der Vorrunde geführt.
- Dadurch entsteht ein plastischer 3D-Effekt – die Maschen treten entweder nach vorne oder nach hinten hervor.
Vordere Reliefstäbchen häkeln
- Zwei Luftmaschen zum Wenden häkeln.
- Einen Umschlag auf die Nadel nehmen.
- Von vorne um den Maschenkörper der Masche aus der Vorrunde stechen. Die Nadel geht also von vorne nach hinten um das Stäbchen herum und auf der anderen Seite wieder nach vorne heraus.
- Den Faden holen und durchziehen. Jetzt liegen 3 Schlingen auf der Nadel.
- Faden holen und durch 2 Schlingen ziehen. Noch einmal Faden holen und durch die letzten 2 Schlingen ziehen.
👉 Das erste vordere Reliefstäbchen ist fertig.
Für die gesamte Reihe wird dieser Vorgang wiederholt, sodass genau so viele vordere Reliefstäbchen entstehen wie Stäbchen in der Vorrunde vorhanden sind.
Wichtige Hinweise
- Vordere Reliefstäbchen sind etwas niedriger als normale Stäbchen, weil tiefer eingestochen wird.
- Sie wölben sich nach vorne, während die Rückseite flach bleibt.
Hintere Reliefstäbchen häkeln
- Zwei Luftmaschen zum Wenden häkeln.
- Einen Umschlag auf die Nadel nehmen.
- Von hinten um den Maschenkörper der Masche aus der Vorrunde stechen. Die Nadel geht also von hinten nach vorne um das Stäbchen herum und auf der anderen Seite wieder nach hinten heraus.
- Den Faden holen und durchziehen. Jetzt liegen 3 Schlingen auf der Nadel.
- Faden holen und durch 2 Schlingen ziehen. Noch einmal Faden holen und durch die letzten 2 Schlingen ziehen.
👉 Das erste hintere Reliefstäbchen ist fertig.
Auch hier wird der Vorgang für jede Masche wiederholt, sodass die Anzahl der Reliefstäbchen mit der Anzahl der Stäbchen in der Vorrunde übereinstimmt.
Wichtige Hinweise
- Hintere Reliefstäbchen treten nach hinten zurück, die Vorderseite bleibt glatt.
- Auch sie sind etwas niedriger als normale Stäbchen.
✨ Tipp: Wenn du ganze Reihen abwechselnd mit vorderen und hinteren Reliefstäbchen häkelst, entsteht ein schönes Rippenmuster. Häkelst du in einer Reihe nur vordere und in der nächsten Reihe nur hintere Reliefstäbchen, bekommst du ein gleichmäßiges, strukturiertes Muster – perfekt für Tücher und Schals.
Videoanleitung
Anwendungsmöglichkeiten
- Bündchen: Vordere und hintere Reliefstäbchen im Wechsel ergeben ein elastisches Rippenmuster, das perfekt für Mützen, Ärmel oder den Rand von Taschen ist.
- Struktur für Beutel und Körbchen: Nur vordere Reliefstäbchen sorgen dafür, dass sich die Arbeit schön nach oben biegt – ideal zum Beispiel für den Übergang vom Boden zur Wand.
- Tücher und Schals: Wenn du in einer Reihe nur vordere Reliefstäbchen häkelst und in der nächsten Reihe nur hintere Reliefstäbchen, entsteht ein gleichmäßiges, strukturiertes Muster. Das wirkt edel, ist leicht elastisch und hält schön warm.
Fazit
Reliefmaschen sind eine tolle Technik, die du schnell lernst und vielseitig einsetzen kannst. Sie geben deinem Häkelstück mehr Stabilität, Struktur und ein plastisches Aussehen. Besonders Anfängerinnen und Anfänger merken schnell: Mit nur einer kleinen Abwandlung der Einstichstelle kann man ganz neue Effekte erzielen.
Probier es gleich aus – vielleicht bei einem Beutel, einem Schal oder sogar bei deinem nächsten Tuch.
